Reeser Geschichtsverein RESSA 1987 e. V.

Reeser Geschichtsfreund Nr. 8/2015

  • Inhaltsverzeichnis 
  • Grußwort des 1. Vorsitzenden 
  • Schulunterricht im 1. Weltkrieg 
  • 600 Jahre Schledenhorst 
  • Reeser Häfen im 17. und 18. Jahrhundert 
  • Spuren der Römer in Rees 
  • Das „neue“ Amtsgericht 
  • Johann Jakob Sluyter 
  • RESSA - Aktivitäten im Jahre 2014 
  • RESSA - Vorschau auf die Aktivitäten 2015 
  • Nachtrag zum Artikel „Das Zwangsarbeiterlager Groin“ im Heft 7/2014


Der „Geschichtsfreund Nr. 8/2015“ hat einen Umfang von 80 Seiten, enthält 6 geschichtliche Artikel, dazu einen Rückblick auf die Aktivitäten des Vereins im Jahre 2014, sowie die Vorschau auf geplante Vorträge, Ausflüge und Exkursionen im Jahr 2015, deren Termine bei Redaktionsschluss schon vorlagen. Bebildert ist das Heft mit 104 Fotos in Farbe und s/w. 


 Auf 7 Seiten stellt Helmut Heckmann den Schulunterricht des Reeser Progymnasium im Ersten Weltkrieg vor. Unter dem geistlichen Rektor und Lehrer Lambert Heuken war diese Knabenschule eine „Militärberechtigte Unterrichtsanstalt“. Dies bedeutete, dass Schüler, die sich zu einem Freiwilligen-Jahr beim Militär meldeten, eine vorgezogene Prüfung (Reifezeugnis) über ihre wissenschaftliche Befähigung ablegen mussten. Diese einjährig-freiwilligen jungen Männer, zwischen dem 17. und 20. Lebensjahr, konnten sich aber nur mit der bestandenen Prüfung melden und sie mussten finanziell in der Lage sein, sich selbst einzukleiden. Was der Schulleiter Lambert Heuken mit seinen Schülern und der Schule erlebte, musste jeweils schuljahresmäßig notiert und veröffentlicht werden. 

Auf 6 Seiten beschäftigt sich Hermann Josef Diehl aus Rees-Haldern mit der sechshundertjährigen Geschichte des ehemaligen Kloster Schledenhorst in Haldern. Es wird aufgeführt, wie und wann das Kloster entstand, wann es verschwand und wo sich die wenigen, bis heute erhaltenen sakralen Gegenstände der ehemaligen Klosterkirche, befinden. Darunter, neben der Schrankorgel und Kerzenleuchtern, der berühmte „Halderner Altar“. 

Ein 22 Seiten langer Artikel von Klaus Kuhlen beschäftigt sich mit den ehemaligen Reeser Häfen des 17. und 18. Jahrhundert. Ausgehend von einer für Rees wichtigen Urkunde, dem Hafenprivileg vom 21. Februar 1684, forschte Klaus Kuhlen in den alten Akten der Stadt. Diese zeigen auf, wo sich ein Hafen befand, welche Arbeiten nötig waren um einen Hafen zu erhalten, auszubauen oder zu erweitern. Auch die Hafengelder, Transportschiffe, Schifferfamilien und das Treideln werden in diesem Artikel angesprochen. Zudem zieht Klaus Kuhlen Parallelen zum Hafen von Orsoy, der um die gleiche Zeit entstand wie einer der Reeser Häfen. Dazu erfährt der Leser was ein „dasiger Hafen“ ist, was ein „halbes Pferd“ für einen Sinn ergab und was ein „verschwiegenes Schiffspferd“ war. 

In den nachfolgenden 12 Seiten berichtet Helmut Heckmann über die Spuren der Römer in Rees. Zwar hatten die Römer fast ausschließlich am linken Niederrhein größeren Ansiedlungen, Städte und Straßen angelegt, doch vereinzelt wagten sie sich auch auf die rechte Rheinseite. Nun, die Stadt Rees gab es damals noch nicht und auch der römerzeitliche Rhein hatte ein anderes Bett als heute. Doch auf Reeser Gebiet gab es Römerstraßen, Wachtürme und kleinere Ansiedlungen. Archäologische Funde, schon seit dem 17. Jahrhundert immer wieder bekannt geworden und schriftlich festgehalten, belegen dies. Der Leser erfährt etwas über den „Heidenturm“, den römischen Wachturm in Mehr sowie von Münzfunden entlang einem Stück alter Römerstraße, die einst von Rees über Haffen nach Wesel führte. Bebildert ist der Artikel mit seltenen Karten, die von Archäologen des 19. Jahrhunderts gezeichnet wurden. 

Auf den nächsten 9 Seiten stellt Peter Bongers, unter Mithilfe von Helmut Heckmann, den Werdegang des ehemaligen Reeser Amtsgerichts dar. Zunächst im alten Reeser Rathaus untergebracht, mussten sich die Stadt und die Justizdirektion Gedanken machen, wie man den Platzmangel beider genannten Institutionen Herr werden konnte. Zunächst musste die Stadt Rees aus einer Art „Knebelvertrag“ mit dem Justizministerium herauskommen. Dann war man soweit, dass ein neues Amtsgerichtsgebäude, mit angeschlossenem Gefängnis, gebaut werden konnte. Damals an der neu angelegten Verbindungsstraße, die später den Namen Sahler Straße bekam. Berichtet wird über die Einweihung des neuen Gebäudes im Jahre 1909, sowie über dessen räumliche Aufteilung. Ergänzt wird der Artikel durch Repros der alten Bauzeichnungen und Lagepläne. 

Die folgenden 10 Seiten widmet Helmut Heckmann einem wohl am gesamten Niederrhein bekannten Heimatforscher mit Namen Johann Jakob Sluyter. Der geborene Klever war lange Zeit in Rees, wo er auch verstarb und beerdigt wurde, als Kaplan an der katholischen Pfarrkirche tätig. Nun, die geschichtsinteressierten Reeser und Niederrheiner kennen die vielen,von Sluyter in den damaligen Zeitungen, wie der „Niederrheinischer Geschichtsfreund“, veröffentlichten heimatkundlichen Artikel. Doch über die Person des Johann Jakob Sluyter, seiner Familie und sein Werdegang bis zur Kaplanstelle in Rees, darüber wurde noch nie etwas geschrieben. Und so beschäftigt sich dieser Artikel nicht mit dem Kaplan und Heimatforscher, sondern ausschließlich mit der Person des Johann Jakob Sluyter. Man erfährt wo sein Elternhaus war, wo er zur Schule ging, wo er studierte und was es für Besonderheiten innerhalb seiner Familie gab. Geburtsurkunden, Totenzettel, Bilder und Pläne runden den Artikel ab.